GFK-Laminat Beschichtung auf klassischen Holzbooten
/Im Rahmen eines Kaufgutachtens hatten wir kürzlich die Begutachtung einer 13m modernen klassischen Segelyacht (Bj. 60er Jahre) vorgenommen, deren Holzrumpf Anfang 2000 mit GFK überlaminiert wurde.
Das Überlaminieren des Rumpfes bei alten Holzbooten ist durchaus keine Seltenheit und grundsätzlich auch nicht bedenklich. Oftmals steht hinter der Massnahme der Wunsch eines Eigners, Kosten und Aufwand für Unterhalt und Pflege zu minimieren, aber auch eine dauerhafte Dichtigkeit des Rumpfes herzustellen und das Eindringen von Wasser beim Zuwasserlassen zu unterbinden. Gleichzeitig muss man sich jedoch darüber bewusst sein, dass man es immer noch mit einem Holzboot zu tun hat und Holz ein arbeitendes und durchlässiges Material ist, wohingegen ein Kunststoffüberzug aus Glasfasergewebe steif und undurchlässig ist. Die Gefahr besteht, dass, falls die Beschichtung nicht intakt ist, Wasser von aussen eindringen und das Gewebe von innen heraus schädigen kann bzw. es zu Wasser- und Feuchtigkeitseinlagerungen kommt.
Bei oben genanntem Fall, bei dem der Rumpf mit Glasfaser und Epoxyharz überlaminiert wurde, wurde selbiger nach optischer Prüfung auf Osmoseschäden bzw. Blasen einer Feuchtemessung mit einem Feuchtigkeitsmessgerät unterzogen. Die Bereiche über Wasser zeigten eine im Verhältnis zum Unterwasserschiff deutlich geringe Feuchtigkeit, welche zum Kielbereich hin noch zunahm.
Die hohe Feuchtigkeit im Kiel konnte weitgehend auf Flüssigkeit (Öl-Wassergemisch) in den Bilgen zurückgeführt werden. Am Ruder sowie im Bugbereich zeigten sich jedoch leichte Deformierungen sowie Brüche und leichte Ablösungen des Laminats, wo Wasser eindringen kann. Ein Austreten von Wasser war auch in Form von tropfenden Wasserspuren am Ruderblatt sichtbar.
Generell ist bei Holzbooten, deren Rumpf mit Laminat beschichtet ist, nicht weniger als bei herkömmlichen Holzbooten, darauf zu achten, dass die Bilgen trocken gehalten werden. Denn Feuchtigkeit bzw. Wasser kann durch die Plankennähte zwischen Holz und Laminatbeschichtung ziehen. Auch sollte die Rumpfhaut intakt sein, um ein Eindringen von Wasser von aussen auszuschliessen. Ein Boot, das von aussen dicht aber innen feucht oder gar nass ist, und bei dem die Möglichkeit einer Trocknung durch eine undurchlässige Beschichtung oder interner Leckagen des Rumpfes verhindert wird, wird auf Dauer geschädigt. Und nur ein gesunder Rumpf, trocken und mit einem guten Verbund bietet eine geeignete Basis für eine GFK-Beschichtung. Ausreichende Belüftung und trockene Bilgen sind auch bei einem versiegelten Rumpf ein simples wie probates, aber wichtiges Mittel, um einen soliden Rumpf zu erhalten.
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